Künstliche Intelligenz: Vom Pilotprojekt zur Netz-Plattform – jetzt teilnehmende Praxis werden!

An der Pilotstudie zur KI-Prostatadiagnostik nahmen elf Praxen im Radiologienetz teil. Sie startete im Sommer 2023 und lief bis März 2024. Curagita installierte in allen teilnehmenden Praxen eine Plattform, über welche diese zwei verschiedene KI-Applikationen zur mpMRT-Befundung nutzen konnten. Inzwischen wurde die Liste der verfügbaren KI-Applikationen erheblich erweitert. Darüber hinaus sollen über die Plattform künftig auch weitere Services verfügbar gemacht werden. Bei der Vollversammlung des Radiologienetzes im März berichtete Projektleiterin Andrea Salwat von der Pilotstudie und zog ein erstes Fazit.

1. Plattform funktioniert!

Die Erfahrungen mit der Plattform, so konnte Andrea Salwat berichten, waren durchweg positiv. Sie konnte unkompliziert durch Curagita in den Pilotpraxen installiert werden und läuft bei allen Nutzern stabil. Daher soll die Plattform künftig als Marktplatz dienen, über den Netzmitgliedern verschiedene KI-Applikationen zur Befundung, aber auch weitere digitale Anwendungen schnell, einfach und mit nur geringen Installations-Kosten zur Verfügung gestellt werden können. Zu den weiteren digitalen Anwendungen zählen beispielsweise automatisierte Honorar-Checks oder ein Terminkalender zur Buchung von Timeslots beim CuraScan Remote MTR-Team.

2. KI-Applikationen gemeinsam verbessern!

KI-Applikationen gibt es zuhauf. Sie schießen wie die Pilze aus dem Boden, sind unterschiedlich gut und können durch Feedbacks von Usern besser werden. Einige Teilnehmer, gerade die Prostata erfahrenen Radiologen innerhalb des Pilotteams, waren (und sind) von der Performance der Lucida KI zur mpMRT-Befundung noch nicht vollständig überzeugt. Durch den intensiven Dialog zwischen den Pilotteilnehmern und den Anbietern war aber eine deutliche Verbesserung der Applikationen möglich. Und dennoch: Am Ende bringt nicht jede KI-Applikation dem individuellen Befunder das gewünschte Ergebnis. Künftig wird ein Curagita-Team Evaluierungsarbeiten übernehmen und damit mehr Transparenz für User schaffen. Dazu gehören die Auswahl und Überprüfung der Anforderungen an die KI-Services (IT-Integration, technischer Workflow, Datenschutz, Zertifizierung und weiteres mehr).

Teilnehmende Praxen können kostenlose Produkt-Tests der einzelnen verfügbaren KI-Applikationen vornehmen und durch ihr Feedback auch zur Bewertung und Verbesserung der einzelnen KI-Services beitragen. Andrea Salwat ist dabei wichtig, dass die Testzeiträume ausreichend veranschlagt werden, z.B. mindestens 30 Tage. Dies deshalb, um die KI-Applikation ausreichend zu testen, den Workflow zu sehen und zu wissen, wie das Ergebnis im Befund integrierbar ist. So ist dann eine fundierte Einschätzung möglich, ob die KI in der jeweiligen Praxis sinnvoll eingesetzt werden kann und die gewünschten Anforderungen erfüllt. Oder eben eine andere KI gesucht werden muss.

Das Curagita-Team ist weiterhin kontinuierlich in Gesprächen mit Anbietern von KI-Applikationen, wodurch stetig neue KI-Services über die Plattform verfügbar gemacht werden. Daher kann eine große Bandbreite künstlicher Intelligenzen auf der Plattform angeboten und eingesetzt werden – auch je nach den individuellen Bedarfen der Praxen.

3. KI-Services über Plattform: einfach und kostengünstig

Der KI-Einsatz über die Plattform als Marktplatz bietet verschiedene Vorteile: Es entsteht ein Zukunftsmodell mit vielen Gestaltungs- und Verbesserungsoptionen der Applikationen, unter anderem im Rahmen der Vorevaluierung und ggf. Ergänzung durch ein ärztliches Bewertungsgremium für die jeweilige Befundungs-KI.

Zwar sind die Auswahl und Nutzung einer KI-Applikation für eine Praxis auch ohne die Nutzung der Plattform möglich. Sie ist dann allerdings mit einem deutlich höheren Zeitaufwand und Mehrkosten für die Installation und obligatorische Schulungen verbunden. Die Praxis steht dann direkt mit dem jeweiligen KI-Anbieter in Kontakt und ist auf dessen Betreuungsqualität angewiesen. Praxen, die sich für die KI-Nutzung über die zentrale Plattform von Curagita entscheiden, werden direkt durch das Curagita-Team betreut, welches auch Aktualisierungen der KI und Schulungen vornimmt. Zudem werden mit den Herstellern Radiologienetz-Konditionen verhandelt, die aktuell durchschnittlich um ca. 15 Prozent unter dem Normalpreis der Hersteller liegen.

4. Jetzt einsteigen und dabei sein!

Praxen, die von Anfang an dabei sind, haben Einfluss auf die Auswahl und die Weiterentwicklung der Plattform und die zur Verfügung stehenden KI-Applikationen. Immer häufiger wird die KI als Qualitätsmerkmal einer Praxis auch von Patienten, Zuweisern und Kassen thematisiert. Beim geplanten Lungenscreeningprogramm ist sie gar obligatorischer Bestandteil des Screeningprozesses, für Selektiv-Verträge könnte sie eine ähnliche Rolle spielen.

Auch die Befundungszeit kann mittels KI-Einsatz verringert werden, wodurch die jeweilige Praxis ihre Effizienz steigern kann. Außerdem bietet die Verwendung von KI-Applikationen immer dann auch eine Vergütungsoption (IGeL), wenn die KI zusätzlich zu einer EBM-Leistung angeboten werden kann. Bei einer Knie-MRT mit optionaler KI als IGeL kann dies bis zu 34 Prozent mehr Honorar pro Leistung bedeuten. Das Curagita-Team stellt für solche Fälle die entsprechenden Kommunikationsunterlagen (Flyer, Vertrag, Rechnungsvorlage) für mitmachende Netzpraxen zur Verfügung.

Last but not least: Das Thema KI wird durch die Teilnahme an der Netzplattform zur beherrschbaren „Spielwiese“, um Erfahrungen zu sammeln, auszutauschen und sich technisch und marketingseitig unterstützen zu lassen. Je mehr Praxen mitmachen, desto größer werden die Verhandlungsmacht und die Gestaltungskraft gegenüber Anbietern.

5. Fazit

Die getestete Plattform bietet eine unkomplizierte Inhouse-Installation, eine gute Einbindung in den Praxis-Workflow und eine stabile Funktionsweise mit hoher Usability. Dadurch besteht eine gut funktionierende Ausgangsbasis für die Einbindung von KI in der Praxis.

Bislang haben die Pilotteilnehmer unterschiedliche Erfahrungen mit verschiedenen KI-Applikationen (insbesondere der mpMRT Prostata) gemacht, die auch abhängig von der eigenen Expertise waren. Alle bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse fließen in eine Studie ein und werden demnächst veröffentlicht.

Interessierte Praxen können sich die Plattform jetzt noch für drei Monate auf kostenfreier Leihbasis durch Curagita installieren lassen und testen. Ansprechpartner sind Andrea Salwat unter salcuragita.com oder die zuständigen Praxis-Key-Account-Manager Kathrin Spieler, Christine Lutz und Daniel Ellwanger.

 

Webinar

Am 23. April um 18 Uhr bietet Radiologienetz zur weiteren Vertiefung des Themas ein Webinar mit verschiedenen Referenten an, bei dem die Nutzung der Plattform sowie ausgewählte KI-Applikationen (Lunge, Brust, Gehirn, CT Denoising) ausführlicher vorgestellt werden. Die Anmeldung ist über diesen Link möglich.

Kommentare

Keine Kommentare

Kommentar schreiben

* Diese Felder sind erforderlich